Impfungen von Katzen

Dez 9, 2016 |

Foto: Rina H. | photocase

Katzenwelpen sollten ab einem Alter von 8 Wochen geimpft werden. Je nachdem, ob Ihre Katze ein Freigänger ist oder nicht, empfehlen wir unterschiedliche Impfungen. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne! Idealerweise wird Ihre Katze einige Tage vor der Impfung entwurmt. Ist die Katze wurmfrei, kann ein besserer Impfschutz aufgebaut werden. Die üblichen Impfungen sind in der

  • 8. Woche: Katzenschnupfen und Katzenseuche
  • 12. Woche: Katzenschnupfen, Katzenseuche und bei Freigängern zusätzlich Tollwut und Leukose
  • 16. Woche: Katzenschnupfen, Katzenseuche und bei Freigängern zusätzlich Leukose
  • 15. Monat: Katzenschnupfen, Katzenseuche und bei Freigängern zusätzlich Tollwut und Leukose.

Freigänger sollte anschließend jährlich gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Leukose, sowie alle 3 Jahre gegen Tollwut geimpft werden. Ist eine Katze in ihrem Leben regelmäßig gegen Leukose geimpft worden kann diese Impfung ab dem 8. Lebensjahr dauerhaft ausgesetzt werden.

Bei reinen Wohnungkatzen reicht eine Impfung gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche alle 2 Jahre.
Im Folgenden führen wir die Krankheiten, gegen die geimpft werden kann im Einzelnen auf:

Hinter diesem Namen verbergen sich mehrere Erreger, die den Katzenschnupfen hervorrufen wie das Herpesvirus, das Calicivirus, die Chlamydien und die Mykoplasmen. Wegen der Vielzahl der Erreger wird diese Erkrankung auch Katzenschnupfenkomplex genannt. Es kann nicht gegen alle Erreger und alle Unterstämme der Erkrankung geimpft werden. Trotzdem ist eine Impfung sehr wichtig, weil die Krankheit dann harmloser verläuft und schlimme Augenveränderungen oder ein chronischer Schnupfen verhindert werden kann! Die Erreger werden durch Speichel, Tränenflüssigkeit und Nasensekret ausgeschieden und übertragen. Auch mit diesen Flüssigkeiten in Berührung gekommene Gegenstände sind infektiös. Das ist der Grund, warum auch so genannte „Indoor“ Katzen (=Katzen, die nicht rausgehen) geimpft werden sollten. Typische Symptome für den Katzenschnupfen sind: tränende und geschwollene Augen, Niesen und Nasenausfluss, Fieber, Mattigkeit und Appetitmangel. Im Maul kann es zu Bläschenbildung und zu Geschwüren am Zahnfleisch, im Rachen oder auf der Zunge kommen. Wenn der Katzenschnupfen nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zum Tod der Katze kommen! Meist sind junge Katzen, Katzen vom Bauernhof oder Katzen aus Mehrkatzenhaushalten betroffen. Aber auch ältere Katzen können erkranken, der Krankheitsverlauf ist meist jedoch nicht so schwer wie bei jungen Katzen.

Katzenseuche (=Panleukopenie):

Die Katzenseuche wird durch den Parvovirus hervorgerufen. Es ist ein sehr ansteckender Virus, der sich bis zu einem Jahr in der Umgebung halten kann. Deswegen kann der Erreger zum Beispiel mit der Bekleidung oder durch die Schuhe in die Wohnung gebracht werden. So sind auch reine Wohnungskatzen gefährdet. Die Impfung bietet einen sehr guten Schutz vor dieser Krankheit und verhindert den oft tödlichen Verlauf! Diese Erkrankung zeichnet sich durch einen sehr schnellen Verlauf aus. Erste Anzeichen sind Mattigkeit und Appetitmangel. Diesem folgt sehr schnell Erbrechen und Durchfall, der schnell blutig-wäßrig wird. Die erkrankten Katzen verlieren dadurch sehr große Mengen Flüssigkeit und trocknen sehr schnell aus. Treten diese Symptome auf, sollten Sie sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Allerdings gelingt es oft trotz intensiver Therapie nicht, die erkrankten Katzen zu retten! Wird eine trächtige Katze mit dem Virus infiziert und wenn die Mutterkatze die Infektion überlebt, kommt es häufig dazu, dass Katzenbabys mit einem unterentwickelten Kleinhirn auf die Welt kommen. Diese Katzen zeigen unheilbare Bewegungsstörungen, können sich aber abgesehen davon ganz normal entwickeln.

Alle Katzen mit Freilauf sollten unserer Meinung nach gegen Tollwut geimpft werden, denn Tollwut ist eine Erkrankung die nicht nur für Tiere gefährlich ist, sondern auch für den Mensch. Ist die Tollwut erst einmal ausgebrochen, so gibt es keine Behandlung und das betroffene Tier oder der Mensch stirbt. Das Tollwutvirus wird mit dem Speichel ausgeschieden und durch Biss von z.B. Fuchs, Marder oder Fledermäusen übertragen. Das Virus wandert über die Nervenbahnen ins Gehirn und ruft Wesensveränderungen hervor: Agressivität, Beißwut, Raserei und im Endstadium Lähmungserscheinungen, an denen das Tier oder auch der Mensch dann schließlich stirbt. Zeigt eine Katze entsprechende Symptome ist der Amtstierarzt einzuschalten und dieser ist jederzeit aus tierseuchenrechtlichen Gründen berechtigt das Tier einschläfern und auf Tollwut untersuchen zu lassen, wenn das Tier nicht geimpft ist!

Leukose (Leukämie):

Die Katzenleukose ist eine durch das Leukämievirus hervorgerufene Erkrankung und die häufigste tödliche Infektionskrankheit der Katze. Die Übertragung erfolgt direkt durch Lecken oder Beißen über den Speichel der infizierten Katze oder aber durch die gemeinsame Benutzung der Futter- und Wassernäpfe und Katzentoiletten. Ist eine Katze infiziert, so muss sie nicht sofort erkranken. Teilweise schlummert das Virus monate- oder jahrelang in der Katze und die Katze erscheint nach außen gesund. Sie scheidet aber Virus aus und überträgt den Virus auf andere Katzen. Irgendwann, z.B. durch Streß ausgelöst (Umzug, neue Katze im Haushalt) bricht die Erkrankung aus und zeigt ganz vielfältige Symptome: Blutarmut, Mattigkeit, Gewichtsabnahme, Durchfall, Verstopfung, Schweratmigkeit, Zahnfleischentzündung, Augenentzündung, Nierenentzündung, Fruchtbarkeitsstörungen. In manchen Fällen bilden sich so genannte leukotische Tumore aus: des Thymus, des Verdauungsapparates und die multiple Form. Die Leukoseimpfung schützt die Katze sicher vor dieser gemeinen Erkrankung. Da wir aber nur durch die normale Untersuchung (Abtasten und Abhören) nicht sicher sagen können, ob Ihre Katze Träger dieser gefährlichen Infektionskrankheit ist, raten wir vor der Impfung zu einem Bluttest ihrer Katze. Dann wissen wir sicher, ob ihre Katze schon mal Kontakt mit diesem Virus gehabt hat oder nicht.

Wir impfen nach den aktuellen Richtlinien der Stiko Vet (Ständige Impfkomission):
https://www.fli.de/de/kommissionen/stiko-vet/empfehlungen/

Kontakt

TierÄrzteTeam Fidelios
Dr. med. vet. Stefan Hofmann
Gräulinger Str. 80
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Fax 0211 99 48 6 04
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