Impfungen von Kaninchen

Dez 9, 2016 |

Foto: Shevs | Dreamstime.com

Auch wenn Ihr Kaninchen nur im Haus lebt, sollten Sie ihr Tier gegen Chinaseuche und Myxomatose impfen lassen, damit IHNEN folgendes nicht passiert: „3 von unseren 4 Kaninchen sind in den letzten drei Tagen an RHD (Chinaseuche) gestorben. Dabei lebten die Kaninchen gar nicht im Freien, sondern wurden in der Wohnung gehalten. Als wir die Tiere damals impfen lassen wollten, wurde uns von unserer damaligen Tierärztin gesagt, dass in der Wohnung lebende Kaninchen nicht geimpft werden müssen …“

Mehr Informationen erhalten Sie unter:
www.smile-tierliebe.de dann „Heimtiere vor Krankheiten schützen“

(auch bekannt unter RHD / RHD 2 oder Rabbit hemorrhagic Disease)

Die Chinaseuche ist eine Viruserkrankung die folgende Übertragungswege besitzt:

  • Tröpfcheninfektion über die Luft
  • Direkter Kontakt mit an RHD erkrankten Kaninchen (Vorsicht bei Wildkaninchengästen am heimischen Gehegen)
  • durch Personen (Kleidung, Hände, Schuhe)
  • Grünfutter, Einstreu
  • Insekten (Mücken, Stechfliegen)

Sie merken, dass diese Übertragungswege auch für Kaninchen, die nur im Haus gehalten werden in Frage kommen. Meist verläuft die Krankheit so rasch, dass Sie meist ihr Kaninchen tot im Käfig auffinden, ohne das sie vorher irgendwelche Krankheitsanzeichen bemerken konnten. Manchmal treten Apathie, Futterverweigerung, blutiger Urin, blutiger Nasenausfluss oder Atemnot vor dem Versterben der Tiere auf. Eine Behandlung ist nicht möglich. Als einziger sinnvoller Schutz ist die Impfung zu nennen. Die Impfintervalle hängen hier maßgeblich von dem jeweils verwendeten Impfstoff ab. Hier ist es wichtig darauf zu achten, dass gegen beide Stämme, also RHD und RHD 2 geimpft wird. Der frühst mögliche Zeitpunkt (je nach Impfstoff) ist die 4. Lebenswoche. Die Auffrischungsimpfung nach der Grundimmunisierung erfolgt in der Regel einmal jährlich.

Die Myxomatose ist ebenfalls eine Viruserkrankung und wird auf die gleiche Weise wie die Chinaseuche übertragen. Zusätzlich übertragen auch ganz normale Fliegen die Myxomatose. Die Erkrankung zeigt sich durch Schwellungen im Augen-, Nasen- und Anogenitalbereich. Diese Schwellungen dehnen sich auch im Rachenbereich aus, so dass es auch zu Atem- und Schluckbeschwerden kommt. Die Überlebenschancen bei dieser Krankheit sind gering. In manchen Fällen kann durch eine Interferonbehandlung, unterstützende Antibiotikatherapie und durch Zwangsfütterung eine Heilung erreicht werden. Dies ist jedoch extrem selten. Schutz bietet die Impfung ab der 4. Lebenswoche. In stark betroffenen Gebieten sollte eine Auffrischung nach 3-4 Wochen erfolgen, ansonsten wird in der Regel 1 mal im Jahr geimpft. Durch die Impfung ist kein vollständiger Schutz zu erreichen, erkranken jedoch geimpfte Tiere, so verläuft diese Erkrankung deutlich schwächer und sie überleben die Infektion.

Der Kaninchenschnupfen ist eine Erkrankung, die durch mehrere Erreger (Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica, Staphlokokkus spp. und Streptokokkus spp.) hervorgerufen wird. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt. Besonders häufig erkranken Kaninchen im Winter und nach Stresssituationen (neues Partnertier, nach Umzug etc.). Die Symptome des Kaninchenschnupfens sind vielfältig und reichen von gelegentlichem Niesen, wässrigem Nasenausfluss bis hin zu schweren eitrigen Lungenentzündungen. Teilweise ist die Nase so verklebt, dass die Tiere durchs Maul atmen müssen und in manchen Fällen hören Sie selbst schon ein schnarchendes Atemgeräusch. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, Schleimlösern und Medikamenten, die das körpereigene Immunsystem anregen. Auch Inhalieren ist für diese Kaninchen gut geeignet. In vielen Fällen ist mit einer Besserung zu rechnen. Allerdings wird diese Erkrankung oft chronisch, so dass immer wieder mit einem Krankheitsausbruch zu rechnen ist. Leider sterben einige Kaninchen trotz einer intensiven Behandlung an einer Lungenentzündung. Es gibt einen Impfstoff, der jedoch nur die Erreger Bordetella bronchiseptica und Pasteurella multocida beinhaltet und der den Krankheitsverlauf abschwächt, aber nicht komplett verhindert. Aus diesem Grunde empfehlen wir die Impfung für Zuchttiere und Kaninchen, die auf Ausstellungen gezeigt werden.

Wir impfen nach den aktuellen Richtlinien der Stiko Vet (Ständige Impfkomission):
https://www.fli.de/de/kommissionen/stiko-vet/empfehlungen/

Kontakt

TierÄrzteTeam Fidelios
Dr. med. vet. Stefan Hofmann
Gräulinger Str. 80
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Tel. 0211 99 48 5 49
Fax 0211 99 48 6 04
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